GENIALE KÖPFE GEFRAGT

Die Bernd Kußmaul GmbH wurde am 22. Februar 2019 von Wirtschaftsminister a. D. Wolfgang Clement in Berlin mit dem Top Job-Siegel für herausragende Arbeitgeberqualitäten ausgezeichnet. Die vom Zentrum für Arbeitgeberattraktivität, zeag GmbH, und der Universität St. Gallen vergebene Auszeichnung erhalten ausschließlich Unternehmen, die Ihre Qualitäten als Arbeitgebende haben überprüfen lassen. Beweggrund für die Teilnahme der Unternehmen ist das Wissen darum, dass Arbeitszufriedenheit und Arbeitsplatzattraktivität mehr denn je entscheidend sind für den Erfolg.

Die Bernd Kußmaul GmbH als Technologie- und Designdienstleister zu bezeichnen, kommt einer Untertreibung gleich. Die vom namensgebenden Inhaber vor mehr als 20 Jahren im schwäbischen Weinstadt aus der Taufe gehobene Firma ist der richtige Ansprechpartner für Fälle, in denen es technisch oder gestalterisch besonders anspruchsvoll zugeht. Als gefragter Systempartner einer wachsenden Kundschaft, darunter große Namen, entstehen in der Ideenschmiede individuelle Produkte und Lösungen der Kategorie Premium. In der ersten Liga spielt man auch als Arbeitgeber, wie jetzt die Verleihung des Top-Job-Siegels belegt. Die Auszeichnung fußt auf einer wissenschaftlich fundierten Befragung der 45 Mitarbeitende, die eine hohe Arbeitszufriedenheit ermittelte.

Der Dienstleister, vom Geschäftsführer Bernd Kußmaul gerne als Manufaktur bezeichnet, fällt positiv aus dem Rahmen. ‚Out-of-the-box‘-Denken, sagt der Chef, ist hier nämlich Geschäftsgrundlage. Das Unternehmen lebt von der Kreativität und Experimentierfreude der eigenen Leute, unverzichtbar für die ständige Suche nach technisch innovativen und gleichzeitig wirtschaftlich attraktiven Lösungen für vertrackte Aufgabenstellungen. Jeder Mitarbeiter, sagt Kußmaul, sei deshalb Netzwerkmanager, Technologiescout und – eben – ideengebender Andersmacher in einer Person. Entsprechend durchlässig präsentiert sich die Firmenarchitektur, innerhalb derer die Tüftler, Techniker und Designer zu Werke gehen. So verzichtet man etwa auf funktionale Strukturen, praktiziert stattdessen „zu 100 Prozent“ projektbezogene Teamarbeit „mit sehr kurzen Entscheidungswegen“ und viel Eigenverantwortung, erläutert der Geschäftsführer. Jedes Team verfügt über ein Budget, das eigenverantwortlich für Ideen und Experimente eingesetzt werden kann, „ohne Erwartung wirtschaftlicher Erfolge“.

Über all die kreativen Höhenflüge hat man indes, ganz schwäbisch-solide, die Bodenhaftung nicht verloren. Seinen Angestellten bietet der Mittelständler eine verlässliche Basis durch betriebliche Leistungen. Dazu gehört die Vorsorge fürs Alter ebenso wie Gesundheitsprävention, Mentalcoaching oder gemeinsame sportliche Betätigung. Zudem bemüht man sich um Work-Life-Balance: Auf persönliche Bedürfnisse zugeschnittene Teilzeitmodelle versuchen, die Lebensentwürfe etwa von Eltern zu berücksichtigen. Flexibel geht es auch bei den Kernarbeitszeiten zu, die innerhalb eines großzügig bemessenen Rahmens wählbar sind. Für einzelne Bereiche bietet der Dienstleister gar Arbeit im Homeoffice an. Vorausschauend kümmern sich die Schwaben auch um die Entwicklungsperspektiven ihrer Leute. So bildet man nicht nur eigenen Nachwuchs aus, sondern fördert mit individuell abgestimmten Maßnahmen gezielt Talente und Kompetenzen der Mitarbeitenden. Für den Geschäftsführer das Pfund, mit dem es zu wuchern gilt, damit seine Manufaktur auch weiter für Premium steht.

Für die aktuelle „Top Job“-Runde haben sich 98 mittelständische Firmen beworben. 81 Unternehmen dürfen nun für die nächsten zwei Jahre das Siegel tragen. Insgesamt wurden 16.740 Mitarbeitende befragt, davon arbeiten rund 62 Prozent in Familienunternehmen. Unter den top Arbeitgebenden befinden sich 25 nationale und 7 Weltmarktführer. Im Durchschnitt beschäftigen die Unternehmen 307 Mitarbeitenden und die Frauenquote in Führungspositionen liegt bei durchschnittlich 24%.

Der ehemalige Vizekanzler und Außenminister Sigmar Gabriel bedankte sich in seiner Rede auf der Preisverleihung bei allen Unternehmern: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit gelten. Es sind vor allem die mittelständischen Unternehmen in Deutschland, die mit Ihrem Willen zur Ausbildung junger Menschen diesem Verfassungsauftrag gerecht werden“.